Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Askēt“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 941
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Askēt. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 941. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Ask%C4%93t (Version vom 04.11.2021)

[941] Askēt (griech.), ein der Askese sich Widmender, Büßer. Asketen (continentes, agonistici) werden seit Mitte des 2. Jahrh. diejenigen Christen genannt, welche sich des Genusses von Speisen durch häufiges Fasten enthielten, nicht ehelichten oder den ehelichen Umgang aufgaben, ihr Vermögen an die Armen verschenkten. Bald thaten sie sich mit den Asketinnen, den sogen. virgines, zusammen, um mit ihnen als sorores den fleischlichen Versuchungen zu widerstehen. Gegen ihre sittlichen Ausschreitungen traten schon Bischöfe und Synoden des 3. Jahrh. auf. Um so mehr in Aufnahme kamen seither diejenigen Asketen, welche als Anachoreten (s. d.) und Eremiten (s. d.) sich von der Welt zurückzogen oder im Kloster sich vereinigten. Asketik, Lehre von der Askese (s. d.).