Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Arnshaugk“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 862
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Arnshaugk. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 862. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Arnshaugk (Version vom 14.04.2021)

[862] Arnshaugk, ehemalige Grafschaft im Orlagau, im Mittelalter Sitz eines mächtigen thüringischen Dynastengeschlechts (der Grafen von A.). Die Besitzungen dieser gräflichen Familie bestanden in den Schlössern und Städten A., Auma, Triptis, Neustadt a. d. O., Elsterberg, Pößneck, Jena, Lobdaburg, Burgau, Leuchtenburg und Kahla und 72 Dörfern. Das Geschlecht, dessen Anfänge sich bis ins 12. Jahrh. verfolgen lassen, teilte sich in fünf Linien, die Arnshaugksche, Elsterbergsche, Leuchtenburgsche, Lobdaburgsche und Burgausche; 1290 starb es mit dem Grafen Otto aus. Dessen Gemahlin Elisabeth (Tochter des Vogts Heinrich zu Plauen) heiratete nach Graf Ottos Tode den Markgrafen Albrecht den Unartigen und stellte den Frieden zwischen ihm und seinem Sohn Friedrich dem Freidigen her. Dieser erwarb durch seine Vermählung mit Ottos Erbtochter Elisabeth dem Haus Meißen die Grafschaft A. Auf Schloß A. wurde 1428 der Arnshaugker Vertrag zwischen dem Kurfürsten Friedrich von Sachsen und dem Burggrafen von Meißen geschlossen. A. verblieb bei der Teilung von 1485 der Ernestinischen Linie. Im J. 1567 kam es als Pfand für die durch die Belagerung von Gotha entstandenen Kriegskosten an die Albertinische Linie, welcher es 1660 völlig abgetreten wurde; 1815 fiel es an Sachsen-Weimar.