Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Aristoxĕnos“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 820
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Aristoxĕnos. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 820. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Aristox%C4%95nos (Version vom 20.04.2022)

[820] Aristoxĕnos, griech. Philosoph aus Tarent, um 350 v. Chr., der peripatetischen Schule angehörig, einer der ältesten griechischen Schriftsteller über Musik, war zuerst Schüler des Pythagoreers Xenophilos, dann zu Athen des Aristoteles. Epoche machten seine Grundsätze in der Musik, indem er die bisher allgemein angenommene, auf bloße Zahlenverhältnisse gegründete Theorie der Pythagoreer verließ und die Affektion des innern Sinnes, die Empfindung, geltend zu machen suchte. Seine Ansicht fand viele Anhänger (Aristoxenianer), ohne jedoch die des Pythagoras ganz zu verdrängen. Die einzige noch übrige Schrift des A. sind die „Elemente der Harmonie“ („Elementa musices“) in drei Büchern, hrsg. in Meiboms „Antiquae musicae scriptores“ (Bd. 1, Amsterd. 1652), neuerdings von Marquard (mit Übersetzung, Berl. 1869). Bruchstücke eines Werks über den Rhythmus wurden zuerst von Morelli (Vened. 1785) herausgegeben; kritisch bearbeitet von Feußner (mit Übersetzung, Hanau 1840) und Bartels (Bonn 1854). Vgl. Westphal, Melik und Rhythmik des A., übersetzt u. erläutert (Leipz. 1883).