Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Arfe“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 788
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Arfe. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 788. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Arfe (Version vom 03.11.2021)

[788] Arfe, span. Künstlerfamilie, von der sich drei Mitglieder besonders bekannt gemacht haben: 1) Henrique de, ein aus Deutschland gebürtiger Goldschmied, welcher sich 1506 in Leon niederließ und für verschiedene Kirchen in Leon, Cordova und Toledo Tabernakel in gotischem Stil ausführte.

2) Antonio de, Sohn des vorigen, arbeitete ähnliche Werke, aber bereits im Stil der Renaissance, für die Kathedrale in Santiago und andre Kirchen.

3) Juan de, Sohn von A. 1), geb. 1535 zu Leon, erlernte die Kunst bei seinem Vater, ging dann nach Salamanca zum Studium der Anatomie, von da nach Toledo und Valladolid und war später als Münzmeister in Segovia thätig, bis ihn Philipp II. 1596 nach Madrid berief, wo er unter anderm Bronzestatuen für den Eskorial anfertigte. Seine durch Geschmack der Komposition und Feinheit der Technik gleich ausgezeichneten Hauptwerke sind die Tabernakel für die Kathedralen in Sevilla, Avila, Valladolid und für San Martin in Madrid. Er schnitt auch in Holz und Blei und gab zwei Werke über seine Kunst: „Quilatador de oro, plata y piedras“ und „Varia commensuracion para la escultura y arquitectura“ (beide Sevilla 1585), heraus.