Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Archidāmos“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 772
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Archidāmos. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 772. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Archid%C4%81mos (Version vom 03.11.2021)

[772] Archidāmos, 1) A. II., König von Sparta, Sohn des Zeuxidamos, Enkel und Nachfolger des Leotychides, regierte von 468 bis 427 v. Chr. als ein ebenso weiser und umsichtiger wie tapferer und kriegskundiger Regent. Er beendete 455 den dritten Messenischen Krieg durch Einnahme der hartnäckig verteidigten Bergfeste Ithome und eröffnete 431 den Peloponnesischen Krieg, indem er wiederholte Einfälle an der Spitze der Peloponnesier in Attika machte (431, 430, 428). Davon wird der erste Teil des Peloponnesischen Kriegs (431–421, bis zum Frieden des Nikias) Archidamischer Krieg genannt. Ihm folgte 427 sein Sohn Agis I.

2) A. III., Enkel des vorigen, Sohn des Königs Agesilaos, folgte diesem und regierte von 361 bis 338 v. Chr. Schon vor seiner Thronbesteigung gewann er 367 bei Megalopolis gegen die Arkadier und Argeier die sogen. thränenlose Schlacht, wo nicht ein Lakedämonier, wohl aber 10,000 Feinde gefallen sein sollen, und verteidigte 362 Sparta ruhmvoll gegen den Überfall des Epaminondas. Er fiel 338 als Bundesgenosse der Tarentiner im Kampf gegen die Lukaner. Er hatte seinen Sohn Agis II. zum Nachfolger.