Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Apogamīe“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 682
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Apogamīe. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 682. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Apogam%C4%ABe (Version vom 02.11.2021)

[682] Apogamīe (griech., Zeugungsverlust), die Eigenschaft mancher Farnkräuter, an ihren Vorkeimen ohne Mitwirkung von Geschlechtsorganen Laubknospen zu bilden, die sich zu normalen Pflanzen entwickeln können. Die auftretenden ungeschlechtlichen Sprosse stehen an denselben Stellen, wo an normalen Vorkeimen die Archegonien sitzen. Die sonst bei den Farnen auftretende geschlechtliche Generation wird in diesen Fällen somit ganz übersprungen. A. wurde unter andern bei Pteris cretica, Aspidium Filix mas var. cristata und A. falcatum beobachtet. Als A. im weitern Sinn bezeichnet man ferner den bei Funkia ovata, Allium fragrans, Citrus medica und Caelobogyne vorkommenden Fall, daß ohne Befruchtung im Innern des Embryosacks durch Sprossung aus dem umgebenden Gewebe Embryonen erzeugt werden (Parthenogenesis). Auch Chara crinita, die in Nordeuropa nur in weiblichen Exemplaren vorkommt, trägt trotzdem normale und keimfähige Sporenfrüchte.