Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Apiānus“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 680
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Apiānus. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 680. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Api%C4%81nus (Version vom 15.09.2022)

[680] Apiānus (eigentlich Bienewitz oder Bennewitz), Peter, Geograph und Astronom, geb. 1495 bei Leisnig in Sachsen, studierte zu Leipzig und Wien, ward 1527 Professor der Mathematik in Ingolstadt, 1541 von Karl V. geadelt und starb 21. April 1552. Am berühmtesten machten ihn sein „Cosmographicus liber“ (Landsh. 1524), in welchem er vorschlug, geographische Längen durch Messung der Abstände des Mondes von Fixsternen zu bestimmen, das öfters aufgelegt und in mehrere Sprachen übersetzt wurde, und das „Astronomicum Caesareum“ (Ingolst. 1532). Auch gab er „Inscriptiones sacrosanctae vetustatis etc.“, mit Holzschnitten (Ingolst. 1534), heraus, erfand verschiedene mathematische Instrumente und zeichnete die besten Landkarten seiner Zeit. – Sein Sohn Philipp A., geb. 14. Sept. 1531 zu Ingolstadt, ebenfalls als Geograph bekannt, erhielt 1552 seines Vaters Amt, sah sich aber, als er 1568 zum Protestantismus übertrat, genötigt, Ingolstadt zu verlassen, erhielt im nächsten Jahr eine Professur der Mathematik in Tübingen, die er aber 1584 wieder verlor, weil er sich weigerte, die Konkordienformel zu unterschreiben, und starb in Dürftigkeit 4. Nov. 1589. Sein Hauptwerk sind die „Bayrischen Landtafeln“ (1566).