Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Aphănit“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 677
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Aphănit. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 677. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Aph%C4%83nit (Version vom 15.09.2022)

[677] Aphănit, dichtes Gestein, dessen Bestandteile erst durch mikroskopische Untersuchungen zu bestimmen sind; besonders werden hiermit die betreffenden Varietäten des Diorits und Diabases (s. d.) bezeichnet. Die Masse der Diabasgesteine ist sehr häufig innig mit kohlensaurem Kalk imprägniert, und wenn sich dieser in Form von rundlichen Kalkspatkügelchen konzentriert, so entstehen charakteristische Gesteine, die man als Kalkaphanit bezeichnet. Dieselben bestehen aus einer grünlichen bis braunen, meist dichten oder feinerdigen, matten und weichen Grundmasse mit hirsekorn- bis erbsengroßen Kalkspatkügelchen, welche oft so massenhaft auftreten, daß nur wenig Grundmasse als spärliches Bindemittel übrigbleibt und das Gestein wie ein grob oolithischer Kalkstein erscheint. Von diesen Gesteinen sind die wahren Aphanitmandelsteine (Diabasmandelsteine) zu unterscheiden, bei denen in dichter Grundmasse echte Mandeln von Kalkspat liegen, der in Hohlräume infiltriert ist. Sie ähneln den Melaphyrmandelsteinen. Der Aphanitporphyr ist ein A. oder feinkörniger Diabas, in welchem einzelne größere Kristalle von Labrador vorkommen. Vollständig zu einer erdigen Masse zersetzte Aphanite hat man Aphanitwacke genannt.