Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Anorthít“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 610611
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Anorthít. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 610–611. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Anorth%C3%ADt (Version vom 16.03.2023)

[610] Anorthít (Kalkfeldspat), Mineral aus der Ordnung der Silikate (Feldspatgruppe), kristallisiert triklinisch in sehr zahlreichen Kombinationen, kurz säulenförmig oder tafelartig, sehr häufig in Zwillingsbildungen, findet sich auch als Gemengteil vieler Gesteine in kristallinischen Körnern und körnigen Aggregaten. Er ist farblos oder weiß, glasglänzend, durchsichtig oder durchscheinend, Härte 6, spez. Gew. 2,67–2,76. A. ist ein Kalknatronfeldspat, entsprechend der Formel CaAl2Si2O8, enthält aber stets etwas Alkali, namentlich Natron, herrührend von einer Beimischung des isomorphen Albits. Er findet sich in den [611] Auswürflingen des Vesuvs, in Laven auf Aphroessa, Island, Java, den Antillen, in den Dioriten von Corsica, Pont Jean (Vogesen) und Yamaska in Kanada, in den Eukriten von Hammerfest, im Melaphyr von Belfahi und Altenstein, in den Meteorsteinen von Juvenas und Stannern, im Serpentin und Gabbro bei Harzburg und bei Neurode in Schlesien, im Andesit des Aranyer Bergs in Siebenbürgen. S. Feldspat.