MKL1888:Anastatischer Druck

Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Anastatischer Druck“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 535
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Anastatischer Druck. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 535. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Anastatischer_Druck (Version vom 19.04.2021)

[535] Anastatischer Druck, von Appel, einem Schlesier, erfundenes Verfahren, alle Arten älterer Drucksachen und Kupferstiche durch einen einfachen chemischen Prozeß zu vervielfältigen. Das Verfahren ist folgendes: Das Original wird in ein Gefäß mit sehr verdünnter Salpetersäure eingetaucht, wobei nur die druckfreien Stellen Säure aufnehmen, wird dann zwischen Löschpapierbogen gelegt, um die überflüssige Säure zu entfernen, und nun auf eine hochpolierte Zinkplatte gepreßt. An denjenigen Stellen nun, an welchen das Papier Säure aufgenommen hatte, wird die Zinkplatte angegriffen; die Schriftzüge bleiben dagegen erhaben stehen, so daß sie eingeschwärzt und durch Druck vervielfältigt werden können. Seit Vervollkommnung der photomechanischen Druckverfahren und besonders der Photozinkographie (s. d.) kommt der anastatische Druck nur noch selten in Anwendung.