MKL1888:Anastasij
[535] Anastasij (A. Bratanowskij), russ. Kanzelredner, geb. 1761 in einem Dorf bei Kiew, bildete sich in der geistlichen Schule zu Perejaslaw. Seit 1790 Mönch, wurde er darauf Archimandrit mehrerer größerer Klöster, wie 1796 des Nomospasker Klosters zu Moskau. Der glänzende Stil und der lebendige Vortrag seiner geistlichen Reden verschafften ihm den Ruf eines der ersten Redner. Im J. 1797 wurde er Bischof von Weißrußland, 1801 Erzbischof und 1805 Beisitzer im heiligen Synod. Er starb als Erzbischof in Astrachan 1816. Von seinen Schriften nennen wir die „Erbauungsreden“ (Petersb. 1796 u. Mosk. 1799–1801, 4 Bde.), welche noch jetzt als Muster für die Prediger Rußlands dienen, und den „Tractatus de concionum dispositionibus formandis“ (Mosk. 1806).