Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Amphipŏlis“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 503
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Amphipŏlis. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 503. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Amphip%C5%8Flis (Version vom 06.01.2023)

[503] Amphipŏlis, 1) Stadt im östlichen Makedonien, auf einer vom Strymon gebildeten Halbinsel, mit dem Hafenort Eïon, eine Kolonie der Athener, 437 v. Chr. von Agnon, dem Sohn des Nikias, gegründet und für Athen besonders als Ausfuhrhafen (Gold und Bauholz aus dem nahen Pangäongebirge, Getreide) wichtig. Im Peloponnesischen Krieg eroberte der spartanische Feldherr Brasidas 424 die Stadt und behauptete sie gegen alle Angriffe des Atheners Kleon und dessen starkes Heer. Es kam bei A. 422 zu einer Schlacht, in welcher die Athener unterlagen, und als nach dem Frieden des Nikias die Kolonie den Athenern zurückgegeben werden sollte, weigerte sie sich, der Mutterstadt sich zu unterwerfen. Philipp von Makedonien besetzte A. 358; seitdem blieb es in makedonischer Gewalt, bis die Römer es nahmen und zur Hauptstadt einer ihrer vier makedonischen Provinzen machten. Geringe Reste der alten Stadt, Marmara genannt, finden sich bei Neo-Chori. – 2) Stadt in Syrien, s. Thapsakos.