MKL1888:Alexandrette
[328] Alexandrette (Iskanderûn), der einzige türk. Seehafen im nördlichen Syrien, südlich am Golf von A., der nordöstlichsten Bucht des Mittelmeers, in sumpfiger Ebene, ehemals große und reiche Handelsstadt, jetzt ein unbedeutender Ort mit 1500 Einw. aber wichtig als Ein- und Ausfuhrhafen für Aleppo und ganz Nordsyrien. In dem großen, aber vernachlässigten Hafen verkehrten 1882: 390 Schiffe von 218,466 Ton. A. ist Station französischer, englischer und russischer Dampferlinien. Der Handel liegt meist in englischen Händen; Wert der Einfuhr 1882: 26,1, der Ausfuhr 41,3 Mill. Frank. Die Europäer wohnen in dem nahegelegenen reizenden Dorf Bailan. A. ward von Alexander d. Gr. zum Andenken an seinen Sieg bei Issos (333 v. Chr.) gegründet, daher Alexandria ad Issum genannt. Hier 13. April 1832 Sieg der ägyptischen Truppen Mehemed Alis über die Türken.
[13] Alexandrette, der Haupthafen des nördlichen Syrien, hatte 1889 eine Einfuhr von ca. 16,2 Mill. kg im Werte von 35,3 Mill. Mk., hauptsächlich Manufakturwaren, wovon Großbritannien den Hauptanteil (15,8 Mill. Mk.) hat. Dann folgen Frankreich und Österreich, in dessen Einfuhr jedoch diejenige des Deutschen Reiches, weil über Triest gehend, inbegriffen ist. In der Ausfuhr steht dem Werte nach Wolle obenan (3,3 Mill. Mk.), dann folgen inländische Industrieerzeugnisse, Rindvieh, Getreide, Galläpfel, Kreuzbeeren etc. Es liefen ein 467 Schiffe (287,758 Ton.), davon 65 französische (88,733 T.), 208 türkische (55,332 T.), 33 russische (43,744 T.) und 71 britische (43,075 T.).