Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Albertis“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 291292
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Albertis. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 291–292. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Albertis (Version vom 20.08.2021)

[291] Albertis, Luigi Maria d’, ital. Reisender, geb. 21. Nov. 1841 zu Voltri (Provinz Genua), besuchte das Collegio zu Savona, wo er besonders Naturwissenschaften trieb, machte 1860 Garibaldis Feldzug in Sizilien mit und bereiste dann Frankreich, die Niederlande, England und Schottland. Nachdem er zum Zweck größerer Reisen das Studium der Naturwissenschaften von neuem aufgenommen, erforschte er 1871–1872 mit Beccari die Nordwestküste von Neuguinea und bestieg daselbst die Arfakberge. Nach Italien zurückgekehrt, begab er sich 1874 mit Tomasinelli wieder dorthin, ließ sich Anfang 1875 auf der Yuleinsel an der Ostseite des Papuagolfs nieder, machte von dort mehrere kleinere Exkursionen und fuhr im Dezember mit Mac Farlane den Flyfluß ca. 120 km hinauf. Nachdem Tomasinelli krank nach Europa zurückgekehrt war, wiederholte A. diese Fahrt 1876 mit Hargrave auf dem Dampfer Newa, drang diesmal bis in die Mitte der Insel und bis zu der dortigen Gebirgspartie vor und konnte auch einen Nebenfluß des Fly River noch eine Strecke weit verfolgen. Trotz der Feindseligkeit der Eingebornen entschloß sich A. 1877 zu einer nochmaligen Fahrt auf diesem Fluß, worauf er 1878 nach Italien zurückkehrte. Über die Möglichkeit, Neuguinea zu kolonisieren, sprach er sich im ganzen günstig aus, wenn die Kolonisten es sich würden angelegen sein lassen, ein freundschaftliches Verhältnis zu den Eingebornen herzustellen und dieselben zu heben, anstatt sie zu unterdrücken. Sein Reisewerk erschien [292] unter dem Titel: „Esplorazione della Nuova Guinea. Ciò che ho veduto e ciò che ho fatto“ (Neap. 1880), gleichzeitig in englischer Übersetzung zu London.