Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Albērus“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 292
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Albērus. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 292. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Alb%C4%93rus (Version vom 06.01.2023)

[292] Albērus, Erasmus, Dichter und Gelehrter des Reformationszeitalters, wurde um 1500 zu Sprendlingen in der Wetterau geboren und zu Staden erzogen, studierte um 1520 in Wittenberg, wo er Luthers besondere Zuneigung genoß, war dann an vielen Orten Lehrer und Prediger und starb als Generalsuperintendent in Neubrandenburg 5. Mai 1553. A. gehört zu den rüstigsten Streitern für die Reformation, deren Sache er in zahlreichen Schriften in Versen und Prosa vertrat. Seine poetischen Werke sind: „Das Buch von der Tugend und Weisheit“ (Frankf. 1550 u. öfter), das 49 (teils andern nachgebildete, teils auch selbsterfundene) Fabeln enthält, die er zur Darstellung seiner Ansichten über Kirche und Staat benutzt, und „Geistliche Lieder“, von denen noch jetzt viele in Gesangbüchern zu finden sind (neue Ausgabe von Stromberger, Halle 1857). Unter seinen Prosaschriften ist am bedeutendsten „Der Barfüßermönche Eulenspiegel und Alkoran“, mit Vorrede Luthers (Wittenb. 1542), ein satirischer Auszug des Buches „Liber conformitatum“, worin die Ähnlichkeit des heil. Franziskus mit Christus durch die abenteuerlichsten Wunder dargethan wird.