Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Agróstis“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 206207
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Agróstis. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 206–207. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Agr%C3%B3stis (Version vom 11.09.2022)

[206] Agróstis L. (Windhalm, Straußgras), Gattung aus der Familie der Gramineen, perennierende Gräser mit vielfach verästelter Rispe und einblütigen Grasährchen mit spitzen, unbegrannten Hüllspelzen, die viel länger sind als die unbegrannten Deckspelzen. A. vulgaris L. (gemeines Straußgras, kleine Meddel, Fig. 1), 0,3–0,6 m hoch, mit kurzen, abgestutzten Blatthäutchen und unbegrannten Ährchen, findet sich auf dem dürrsten Land und ist für solches ein gutes Triftgras. A. alba Schrad. (A. stolonifera L., Fioringras, kleine Quecke, Fig. 2), 0,3 bis 0,6 m hoch, mit langen, spitzen Blatthäutchen und unbegrannten Ährchen, wächst auf feuchten Wiesen, an zeitweise überschwemmten Stellen und bildet auf leichtem Boden als Untergras einen zarten, dichten Rasen, der treffliches Rindviehfutter bietet. Es ist besonders [207] in England sehr beliebt. Gebrauchswert des im Handel vorkommenden Samens = 11 Proz., häufig mit der für Wiesen geringwertigen Aira caespitosa verfälscht. A. spica venti L. (Windhalm, Taugras, große Meddel, Fig. 3), 0,6–1,6 m hoch, mit langer Granne an der untern Kronenspelze, ist ein lästiges Unkraut des Sandbodens. A. canina L. (Hundsstraußgras), 0,3–0,45 m hoch, mit borstenförmigen Wurzelblättern, langen, hervorstehenden Blatthäutchen und verwachsenen, begrannten Kronenspelzen, auf moorigem Boden, ist ein Futtergras zweiter Klasse.

Fig. 2. Fig. 1. Fig. 3.
Agrostis alba (Fioringras). Agrostis vulgaris (gemeines Straußgras). [oben:] Blüte, vergr. Agrostis spica venti (Windhalm).