Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Aglauros“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 195
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Aglauros. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 195. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Aglauros (Version vom 30.10.2021)

[195] Aglauros (Agraulos), in der griech. Mythe Tochter des Königs Kekrops von Athen, weihte sich zur Errettung des Vaterlands aus langwieriger Kriegsnot freiwillig dem Tod und erhielt dafür auf der Akropolis zu Athen ein Heiligtum (Agraulion), in welchem fortan die jungen Männer bei ihrer Mündigkeitserklärung und Wehrhaftmachung den Fahneneid leisten mußten. Nach andrer Sage soll sich A. samt ihrer Schwester Herse, wegen Beleidigung der Athene (sie hatten ein von dieser ihnen anvertrautes Kästchen, worin der junge Erichthonios [s. d.] lag, gegen der Göttin Willen geöffnet) von Wahnsinn ergriffen, ins Meer gestürzt haben. Ovid endlich läßt sie durch Hermes in einen Stein verwandelt werden.