Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Agăthon“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 185
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Agăthon. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 185. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Ag%C4%83thon (Version vom 30.10.2021)

[185] Agăthon, griech. Tragiker aus Athen, geboren um 448 v. Chr., der durch Schönheit, Reichtum und feine Bildung ausgezeichnete Freund des Euripides und Platon. Letzterer verewigte das Gastmahl, mit dem er seinen ersten dramatischen Sieg 417 feierte, durch sein „Symposion“; mit ersterm befand er sich zusammen am Hof des Königs Archelaos von Makedonien, wo er um 402 gestorben zu sein scheint. Wieland hat ihn zum Helden seines ehedem vielgelesenen Romans „A.“ gemacht. Er führte mancherlei rhythmische und musikalische Neuerungen ein, auch war er der erste, der in seiner Tragödie „Anthos“ („Die Blume“) den Stoff nicht aus der Mythengeschichte zu nehmen, sondern Handlung und Personen zu erdichten wagte. In seinem Stil hatte er den Sophisten Gorgias zum Vorbild. Die Bruchstücke seiner Dichtungen in Naucks „Tragicorum graec. fragmenta“ (Leipz. 1856). Vgl. Ritschl, De Agathone (Halle 1829).