MKL1888:Adschmir-Mhairwara

Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Adschmir-Mhairwara“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 133
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Adschmir-Mhairwara. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 133. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Adschmir-Mhairwara (Version vom 05.03.2023)

[133] Adschmir-Mhairwara, ein Distrikt Mittelindiens zwischen 25°30′–26°45′ nördl. Br. und 73°45′–75°0′ östl. L. v. Gr., liegt in Radschputana, rings umgeben von Vasallenstaaten, und umfaßt 7021 qkm (127,5 QM.) mit (1881) 460,722 Einw. Soweit die Einwirkung des Wassers reicht, ist das Land fruchtbar; sonst dehnen sich große, weite Sandflächen aus, hier und da mit Sträuchern und Bäumen besetzt und durch wellenförmige Anschwellungen des Bodens unterbrochen. Die Bevölkerung besteht aus Ackerbauern, darunter zahlreiche Dschat (s. d.); die höhern Klassen sind Radschputen. Der Brahmanenglaube ist der herrschende im Lande, die Mohammedaner bilden rund ein Achtel der Bevölkerung. Die Lehnsaristokratie gehorchte sonst dem Namen nach den Großmoguln von Dehli und kam bei der Auflösung des Mongolenreichs unter die Herrschaft der Marathen, von welcher sie 1818 durch die Engländer befreit wurde. – Die Stadt Adschmir (Ajmir) war ehemals so stark befestigt, daß die Hindu sie für uneinnehmbar hielten, lag aber, als die Briten sie 1818 in Besitz nahmen, in Schutt. Sie hob sich indessen bald wieder und ist jetzt der blühendste Ort der Provinz, mit (1881) 48,735 Einw. (26,685 Hindu, 18,702 Mohammedaner, 2575 Dschaina, 720 Christen). In ihrer nächsten Nähe ist eine ergiebige Bleigrube, die für Armeezwecke ausgebeutet wird. 8 km von Adschmir entfernt ist der berühmte Wallfahrtsort Pokar mit vielen Hindutempeln.