Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Aditja“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 119
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Aditja. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 119. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Aditja (Version vom 15.02.2023)

[119] Aditja, in der indischen (wedischen) Mythologie die sieben Söhne der Aditi, d. h. der Unendlichkeit, gelten als die absoluten Gottheiten, denen außer Waruna, dem höchsten unter ihnen, nicht Naturerscheinungen, sondern ethische Begriffe zu Grunde liegen. In den Liedern an diese „lebendigen Geister der Götter“ gelangt das religiöse Gefühl in der größten Tiefe, Innigkeit und Reinheit zum Ausdruck. In einem wedischen Lied (2, 27) werden genannt: Mitra (s. d.), Arjaman (Busenfreund), Bhaga (Anteil), Dakscha (Tüchtigkeit), Amça (Anteil), Waruna (s. d.); der Name des siebenten ist nicht zu ermitteln. Die A. sind identisch mit den iranischen Amschaspands (s. d.). Vgl. Hillebrandt, Über die Göttin Aditi (Bresl. 1876); Roth, Die höchsten Götter der arischen Völker (in der „Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft“, Bd. 6, 1865); Darmesteter, Ormazd et Ahriman (Par. 1877).