Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Adamáua“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 102103
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Adamáua. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 102–103. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Adam%C3%A1ua (Version vom 24.01.2023)

[102] Adamáua (Adamâwa, Fumbina), Reich im innern Afrika, an beiden Seiten des obern Binuë, zu Sokoto gehörig, etwa 131,050 qkm (2380 QM.) groß, grenzt gegen N. an das Reich Bornu. Der Boden ist überaus mannigfaltig, im N. und in der Mitte eben, mit einzelnen zum Teil hohen und seltsam gestalteten Bergen, unter denen der Mendif zu 1900 m und der Alantika zu 2700 m Höhe ansteigen. Im S. breitet sich ein uns fast noch unbekanntes Gebirgsland aus, auf welchem zahlreiche Flüsse entspringen, [103] die das Land bewässern. Das Klima ist feucht, doch nicht ungesund, die Vegetation tropisch. Groß ist namentlich die Menge der Kulturpflanzen, unter denen Bananen, Adansonien, Ölpalmen, Butterbäume, Zuckerrohrarten (Holcus Sorghum), Erdmandeln (Arachis hypogaea) und Baumwolle zu nennen sind. Der Baumwollbau geht durch das ganze Land. Die überaus reichen Produkte Adamáuas würden bedeutendern Absatz finden, wenn der Binuëstrom als Handelsweg eröffnet wäre. Die Bevölkerung besteht aus einer Anzahl heidnischer Negerstämme, unter denen die Batta, Marghi, Fali und Mbum zu nennen sind. Ein Gesamtstaat war nicht vorhanden, bis von NW. her die Fulbe eindrangen, sich meist zerstreut im Land niederließen und allmählich durch ihre überwiegende Körperkraft und Intelligenz, ihre Thätigkeit, ihren Reichtum und durch die Macht des Islam, zu dem sie sich bekennen, die heidnische Bevölkerung unterjochten. Hauptstadt ist Yola mit 12,000 Einw. In neuester Zeit bereiste Robert Flegel das Land, fand bei den Einwohnern willfährige Aufnahme und empfiehlt A. als Kolonisationsgebiet für Deutsche. Vgl. „Ausland“ 1884.