Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Achtermann“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 91
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Achtermann. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 91. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Achtermann (Version vom 25.01.2022)

[91] Achtermann, Wilhelm, deutscher Bildhauer, geb. 15. Aug. 1799 in einem Dorf bei Münster, erlernte das Schreinerhandwerk und lieferte Schnitzereien, die wegen ihrer Feinheit und Zierlichkeit bewundert wurden. Schon 32 Jahre alt und ohne alle Vorbildung widmete er sich der Kunst. In Berlin, wohin er sich zu seiner Ausbildung begab, arbeitete er in den Ateliers von Rauch und Tieck. Durch Verkauf kleiner Arbeiten verschaffte er sich endlich die Mittel zu einer Reise nach Italien. In Rom verfertigte er eine Pietà, die sich jetzt im Dom von Münster befindet und in kleinern Nachbildungen verbreitet ist. Sein umfangreichstes Werk ist eine aus fünf überlebensgroßen Figuren bestehende Kreuzabnahme von karrarischem Marmor, die 1858 im Dom zu Münster aufgestellt wurde. Seine letzte größere Arbeit war ein gotischer Altar mit drei Reliefs aus dem Leben Christi für den Dom zu Prag (1873 aufgestellt). Obwohl A. einen großen Reichtum der Empfindung besaß, gelang es ihm bei seiner mangelhaften Formenkenntnis nicht, in das Wesen der plastischen Kunst einzudringen. Er starb 26. Mai 1884 in Rom, wo er seit 1839 fast ununterbrochen seinen Wohnsitz hatte.