Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Achillīni“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 87
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Achillīni. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 87. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Achill%C4%ABni (Version vom 21.04.2023)

[87] Achillīni (spr. ak-), Alessandro, scholast. Philosoph und Arzt, geb. 29. Okt. 1463, lehrte in seiner Vaterstadt Bologna Medizin, schloß sich in Padua ganz dem Averroismus an und starb 1512 (nach andern 1518) in Bologna. Unter seinen Schriften über Philosophie („Opera omnia“, Vened. 1545 u. 1568) ist die bedeutendste „De intelligentiis“ in 5 Büchern. – Sein jüngerer Bruder, Giov. Filoteo A., geb. 1466 zu Bologna, war Gelehrter und Dichter und starb 1538. Seine beiden Lehrgedichte: „Il Viridario“ (Bol. 1513), in Oktaven, und „Il Fedele“ (das. 1523), in Terzinen, gehören zu den litterarischen Seltenheiten. Seine „Annotazioni della lingua volgare“ (Bol. 1536) sind eine Satire auf den toscanischen und eine Lobrede auf den bolognesischen Dialekt. – Größern Ruf als diese beiden, ihre Geistesrichtungen gleichsam verbindend, erlangte Claudio A., geb. 1574 zu Bologna, wo er neben allgemeinen Wissenschaften und Medizin hauptsächlich die Rechte studierte; er wirkte dann hier wie in Ferrara und Parma als Professor und trat zu Papst Gregor XV., König Ludwig XIII. und Kardinal Richelieu in nähere Beziehung. Er starb 1640 auf seinem Landgut. Als Dichter („Rime e prose“, Vened. 1673) folgt er der Richtung Marinis.