Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Acetylēn“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 79
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Acetylēn. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 79. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Acetyl%C4%93n (Version vom 24.04.2023)

[79] Acetylēn (Äthin, Klumegas) C2H2, Kohlenwasserstoff, findet sich im rohen Leuchtgas, besonders im Petroleumgas, entsteht bei unvollkommener Verbrennung mancher Substanzen, beim Hindurchleiten von ölbildendem Gas oder Ätherdampf durch eine glühende Röhre und direkt aus den Elementen, wenn man elektrische Funken zwischen Spitzen gereinigter Kohle in reinem Wasserstoffgas überschlagen läßt. Es ist farblos, von unangenehmem Geruch, spez. Gew. 0,92, ziemlich löslich in Wasser, erzeugt beim Einatmen Vergiftungs- und Erstickungserscheinungen, verbrennt mit leuchtender, rußender Flamme, detoniert, mit Chlorgas gemischt, selbst im zerstreuten Licht und unter Abscheidung von Kohle. Beim Erhitzen verwandelt es sich leicht in isomere Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Styrol etc.; mit oxydierenden Körpern gibt es Oxalsäure, Essigsäure, Ameisensäure. In ammoniakalischer Kupferchlorürlösung erzeugt es einen braunen explosiven Niederschlag, und dieselbe Verbindung entsteht auch bei Einwirkung auf metallisches Kupfer, woraus sich die Notwendigkeit ergibt, kupferne Gasleitungsröhren überall zu vermeiden.