Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Acetonurīe“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 17 (Supplement, 1890), Seite 6
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Acetonurīe. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 6. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Acetonur%C4%ABe (Version vom 06.01.2023)

[6]  Acetonurīe, das Auftreten von Aceton im Harn. Dasselbe findet sich im Harn bei fieberhaften Krankheiten und entsteht aus dem Zerfall der Eiweißkörper. Es findet sich bei solchen Zuständen auch im Blut (Acetonämie), in der Ausatmungsluft und in den Exkrementen. Man glaubte, die besonders bei englischer Krankheit (Rachitis) der Kinder zuweilen vorkommenden Krämpfe (Eklampsie) auf eine Vergiftung mit dem im Körper entstandenen Aceton zurückführen zu können, doch ist diese Anschauung noch nicht über allen Zweifel richtig. Das Aceton im Blut, bez. im Harn kann auch entstehen durch krankhafte Gärungsvorgänge im Darmkanal bei Vergärung von Milchzucker. Diaceturie, das Auftreten von Acetessigsäure im Harn, kommt besonders vor oder nach A. vor. Sie wird als eine schlechte Prognose gebend angesehen; außer bei Kindern mit eklamptischen Anfällen wurde sie auch bei Geisteskrankheiten und bei Zuckerharnruhr beobachtet.