Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Acérvus“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 79
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Acérvus. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 79. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Ac%C3%A9rvus (Version vom 24.04.2023)

[79] Acérvus (lat., „Haufe“), in der Logik die sophistische Weise, durch fortgesetztes Fragen nach einem aus gleichen Teilen bestehenden, relativen, nicht in feste Grenzen einzuschließenden Begriff in Verlegenheit zu setzen. Folgendes Beispiel erklärt zugleich den Namen: Man fragt, ob Ein Korn einen Haufen ausmache; Antwort: Nein. Nun fragt man, ob zwei Körner den Haufen bilden, und so fragt man weiter fort, indem man immer nur Ein Korn zusetzt, wobei am Ende herauskommen würde, daß der Unterschied eines einzigen Korns endlich einen Haufen ausmacht. Das Trügerische dieses Sophismas liegt darin, daß Haufe als relativer Begriff erst durch Gegenüberstellung eines andern Begriffs seine Bedeutung erhält und daher nicht durch eine bestimmte Anzahl Körner bedingt ist. Vgl. Sorites.