Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Abrányi“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 19 (Supplement, 1892), Seite 1
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Abrányi. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 19, Seite 1. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Abr%C3%A1nyi (Version vom 08.10.2022)

[1] Abrányi, Kornel, ungar. Schriftsteller und Dichter, aus dem Szabolcser Adelsgeschlecht der Eördögh-A., Sohn des Komponisten und Musikschriftstellers Kornel A., geb. 31. Dez. 1849 in Budapest, war bis 1875 im Staatsdienst thätig, widmete sich aber später ganz der schönen Litteratur und Publizistik. Er entwickelte große Fruchtbarkeit in der Lyrik, die meist rhetorisch oder politisch gefärbt war, wie im Drama, auf welchem Gebiet er einmal einen akademischen Preis erhielt, während sein in Iamben verfaßtes Charakterlustspiel: „Der Unfehlbare“, Repertoirestück des Nationaltheaters wurde, besonders aber im Roman, wo er nach dem Muster der Franzosen sich besonders mit den Problemen der Ehe befaßte: „Die Philosophie des Ehemannes“, „Wer ist stärker?“, „Das einzige Mittel gegen Betrug“. Seine scharf gewürzten politischen Broschüren und Pamphlete: „Koloman Tisza“, „Graf Julius Anorássy“, „Neue parlamentarische Licht- und Schattenbilder“, machten den Übergang zur rein politisch-publizistischen Wirksamkeit Abrányis, welche mit seiner Wahl zum Abgeordneten im J. 1884 begann. Gegenwärtig ist er eine der Hauptstützen der oppositionellen Apponyipartei im ungarischen Parlament und Redakteur des großen oppositionellen Tageblattes „Pesti Naplo“. – Sein Bruder Emil, geb. 1850, tüchtiger Übersetzer aus dem Deutschen und Englischen, politischer Lyriker, ebenfalls Mitglied des ungarischen Reichstags, wurde bekannt durch die sonderbare Interview-Angelegenheit mit dem Fürsten Bismarck im J. 1890.