Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Aborigĭner“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 50
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Aborigĭner. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 50. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Aborig%C4%ADner (Version vom 29.04.2021)

[50] Aborigĭner (v. Lat.), im allgemeinen die Ureinwohner eines Landes (die ab origine, von Anfang an, das Land bewohnten, also gleich dem griechischen Wort Autochthonen); nach römischen Sagen eins der Urvölker Italiens, aus welchem die Bevölkerung von Latium erwachsen sein soll. Diese A. wohnten angeblich um den Berg Velino und den See Celano bis Carseoli und Reate. Von da durch die Sabiner verdrängt, zogen sie den Anio hinab und verdrängten ihrerseits die im Nordosten Latiums angesiedelten Sikuler, worauf sie den Namen Latiner annahmen. Die A. verehrten den Janus (als Sonnengott) und den Saturnus mit seiner Gemahlin Ops, beide Beschützer des Ackerbaus, was auf eine gewisse Kultur schließen läßt. Als Könige werden Saturnus, Picus, Faunus und Latinus genannt. Der Name dieser A. wird auch nach griechischer Etymologie als Abkömmlinge der Abori (Umbri, Ombri) gedeutet.