MKL1888:Ablauf
[45] Ablauf (Stapellauf), die Überführung eines Schiffs von seinem Bauplatz auf der Werfte ins Wasser, vollzieht sich vom Helling aus nach Entfernung [46] der Stützen, welche das Schiff seitlich halten, und der Stapelklötze, auf denen es ruht; letztere werden gegen den Schlitten, ein wohlgeschmiertes Balkengerüst, ausgewechselt, auf dem das Schiff nach Beseitigung des Schlosses, seines letzten Halts, auf schiefer Ebene in das Wasser gleitet. Gewöhnlich bewegt sich das Fahrzeug beim A. in der Richtung seiner Längenachse, berührt also entweder mit dem Vorderteil oder mit dem Hinterteil zuerst das Wasser. Einige Schiffbauer ziehen jedoch vor, das Schiff (von der geneigten Ebene des Hellings) seitlich ablaufen zu lassen, wobei Kiel und Ufer parallel sind. Bei schweren Kriegsschiffen vollzieht sich der A. im Trockendock, das mit dem Helling ein Ganzes bildet, also im ausgemauerten, vom Wasser abgesperrten Bassin, das durch Schleusen mit dem Hafen verbunden ist; hierbei kann vom A. im eigentlichen Sinne nicht die Rede sein. Das abzulassende Schiff wird dadurch flott, daß das Wasser durch die geöffneten Schleusenthore in das Bassin einströmt. Diese letzte Art des Zuwasserbringens von Schiffsgebäuden ist die sicherste, während die eigentlichen Abläufe keineswegs immer gefahrlos sind. Dem A. kurz vorher geht die Taufe des Schiffs, eine Feierlichkeit, welche in Gegenwart hochgestellter Personen mit einer Ansprache beginnt und nach Nennung des Namens durch das Zertrümmern einer mit Wein gefüllten Flasche am Bug des Schiffs (häufig durch Damenhand) beendet wird.
Ablauf (griech. Apothesis), in der Architektur das Vermittelungsglied a (s. Figur) zwischen einer
Ablauf. | |
etwas vorspringenden Platte von größerer oder geringerer Stärke oben und einem Schaft oder einer Wand mit ganz oder nahezu lotrechten Oberflächen unten, wobei die letztern nur mit den untern, also nicht mit den seitlichen Begrenzungsflächen jener Platten oder Plättchen verbunden werden. Der A. wird bei Zwischen- und Hauptgesimsen, Säulenkapitälern u. dgl. häufig angewandt.