MKL1888:Abercromby
[31] Abercromby (spr. ebberkrömbi), Sir Ralph, engl. General, geb. 1734 zu Tullibodie in der Grafschaft Clackmannan aus altem schottischen Geschlecht, trat 1756 in die Armee, stieg rasch zum Major, wurde aber 1783 nach dem Versailler Frieden als Oberst auf halben Sold gesetzt. Im J. 1787 zum Generalmajor erhoben, diente er 1793 unter dem Herzog von York in den Niederlanden, zeichnete sich bei Famars aus und deckte den Rückzug der Alliierten über die Waal. 1795 und 1796 kämpfte er in Westindien glücklich gegen die Franzosen, ward dann Statthalter auf Wight und bald darauf Oberbefehlshaber in Irland. Außer stande, die Zügellosigkeit der Truppen zu bändigen, und persönlich gekränkt, trat er bald zurück. Unter dem Herzog von York nach Nordholland gesandt, erzwang er die Landung der englischen und russischen Truppen, trug wesentlich zum Sieg bei Alkmaar bei, und dem Umstand, daß York seinen Rat nicht gehört, schrieb man allgemein den unglücklichen Räumungsvertrag zu. Im J. 1800 befehligte er die erfolglose Expedition gegen Cadiz, 1801 ging er mit 18,000 Mann gegen die Franzosen nach Ägypten. Er erschien 2. März bei Abukir, konnte aber erst 28. März landen, wobei er den General Friant zum Rückzug nach Alexandria nötigte. Am 21. März erfocht er einen glänzenden Sieg über die Franzosen unter Menou, wurde jedoch tödlich verwundet und starb 28. März. Seine Gebeine wurden in Malta beerdigt und sein Andenken durch ein Denkmal in der St. Paulskirche zu London geehrt. Vgl. „Lieutenant-general Sir Ralph A., a memoir“ (Edinb. 1861). – Sein Sohn James, geb. 7. Nov. 1776, kam 1807 für Medhurst ins Unterhaus, wo er sich den Whigs anschloß, ward 1834 Münzmeister und Mitglied des ersten Ministeriums Melbourne und 19. Febr. 1835 Sprecher des Unterhauses, welches Amt er bis zum Mai 1839 bekleidete. Bei Niederlegung desselben trat er, zum Baron von Dunfermline ernannt, ins Oberhaus. Er starb 17. April 1858. Sein Sohn Ralph, zweiter Lord Dunfermline (geb. 6. April 1803), übte, von 1836 bis 1851 Gesandter in Turin, namentlich während des Kriegs von 1848 und 1849 einen bedeutenden Einfluß aus. Im J. 1859 zog er sich zurück und starb kinderlos 12. Juli 1868.