Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Abauj-Torna“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 1415
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Abauj-Torna. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 14–15. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Abauj-Torna (Version vom 14.04.2021)

[14] Abauj-Torna (spr. ábba-uj-), ungar. Komitat am rechten Theißufer, umfaßt das Gebiet der 1881 vereinigten Komitate Abauj und Torna, grenzt an die Komitate Gömör, Zips, Sáros, Zemplin und Borsod, ist 3491 qkm (63,42 QM.) groß, wird vom untern Hernád bewässert und enthält waldige Gebirge und fruchtbare Thäler. Im NW. erstreckt sich das Tornaer, im O. das Soóvárer Gebirge. Die Bewohner (1881: 180,344) sind im ehemaligen Tornaer Komitat zumeist Ungarn, in den übrigen Gebieten Ungarn, Slowaken (in den Bergen) und teilweise auch Deutsche. Obst, Getreide und Küchengewächse gedeihen besonders in der Abaujer Gegend vorzüglich, und im S. wächst auch trefflicher Wein (Szantóer). Wild und Vieh sind reichlich vorhanden. In den Gebirgen findet man Gold, Silber, Kupfer, Eisen (sehr ergiebige Eisensteinlager und Eisenwerke namentlich im Dernöer Thal), Porzellanerde, Opale und Petrefakten. Die Tornaer Berge bestehen aus Kalk, gleichen an Zerklüftung dem Karst und enthalten zahlreiche Höhlen, unter denen die Eishöhle bei Szilicze mit großartiger Eisbildung und die Höhlen im romantischen Thal von Szadelö die merkwürdigsten sind. Hauptort des Komitats, welches die Ungarische Staatsbahn (Kaschau-Miskolcz) und die Nordostbahn [15] durchschneiden, ist Kaschau. Vgl. Korponay, Monographie des Komitats Abauj (ungar., Pest 1866).