Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Abaditen“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 12
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Abaditen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 12. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Abaditen (Version vom 14.04.2021)

[12] Abaditen (Abbadiden), maur. Dynastie, welche 1031–91 zu Sevilla herrschte. Gründer derselben war Abad I., der als Großkadi und Statthalter zu Sevilla sich nach dem Sturz des Kalifen von Cordova (1031) für unabhängig erklärte und den königlichen Titel annahm. Ihm folgte 1042 sein Sohn Abad II., der viele Fürsten und Häuptlinge des südlichen Spanien unterwarf und 1069 starb. Sein Sohn und Nachfolger Abad III., Freund der Wissenschaften und der Poesie, eroberte 1079 Cordova und verbündete sich 1085 mit den Königen von Almeria, Granada und Badajoz zu einem heiligen Kriege gegen die Christen. Mit Hilfe des Königs Jussuf ben Taschfin von Marokko ward das Heer der Christen bei Zalaka (23. Okt. 1086) entscheidend geschlagen. Abad III. aber, welcher sich weigerte, die Oberhoheit Jussufs anzuerkennen, mußte sich nach der Erstürmung Sevillas durch dessen Feldherrn Schir ben Abubekr an letztern ergeben, ward mit seiner Familie nach Afrika geführt und starb im März 1095 als Gefangener. Vgl. Dozy, Historia Abbaditarum (Leid. 1846–1863, 3 Bde.); Derselbe, Histoire des musulmans d’Espagne, Bd. 4 (das. 1861; deutsch, Leipz. 1874).