Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Abúlfeda“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 69
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Abúlfeda. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 69. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Ab%C3%BAlfeda (Version vom 22.01.2023)

[69] Abúlfeda („Vater der Treue“), Ismail ibn Ali, arab. Fürst und berühmter Gelehrter aus dem Geschlecht der Ejubiden, geb. 1273 zu Damaskus, wohin sein Vater Malek al Afdal Ali, Bruder des Herrschers von Hamat, Malek al Mansur, vor den Mongolen geflohen war, kämpfte schon 1288 bei der Erstürmung von Tripolis durch den ägyptischen Sultan Malek al Mansur und bei Akkon unter dem Sultan Malek al Aschraf. Besonders aber that er sich in dem Kriege gegen die Mongolen hervor. Als 1299 der Sultan von Hamat, Malek al Modassar, Abulfedas Vetter und Beschützer, starb, benutzte der Sultan von Ägypten dessen kinderlosen Tod, besetzte Hamat und verlieh A. 1310 die Statthalterschaft daselbst. Obwohl Vasall Ägyptens, ward er doch von dessen Beherrschern mit dem Titel Sultan beehrt und hoch geachtet. Er starb 26. Okt. 1331. Er hat mehrere wichtige Werke in arabischer Sprache hinterlassen, darunter namentlich Annalen, die bis 1328 reichen und eine reiche Fundgrube für die Geschichte der mosleminischen Herrscher bis dahin bieten. Fleischer gab davon heraus die „Historia anteislamica“ (Leipz. 1831), Gagnier „De vita et rebus gestis Muhammedis“ (Oxf. 1722), Noël Desvergers „Vie de Mohammed“ (Par. 1837), Reiske das ganze Werk mit Ausnahme der anteislamitischen Geschichte unter dem Titel: „Annales moslemici“ (Kopenh. 1789–94, 5 Bde.). Das Autograph Abulfedas ist auf der kaiserlichen Bibliothek zu Paris. Bekannt ist auch eine Geographie Abulfedas („Thakwig al boldan“), von welcher mehrere Stücke arabisch und lateinisch herausgegeben wurden, z. B. „Tabula Syriae“ von Köhler (Leipz. 1766), „Descriptio Aegypti“ von Michaelis (Götting. 1766) und „Arabiae descriptio“ von Rommel (das. 1802–1804). Eine Ausgabe des ganzen Werks besorgten Reinaud und Mac Guckin de Slane (Par. 1837–40) nebst einer französischen Übersetzung (1848, Bd. 1 u. 2) und Schier eine autographierte Ausgabe (Dresd. 1842). Die Handschrift desselben befindet sich auf der Leidener Bibliothek. A. hat außerdem mehrere in das Gebiet der Rechtsgelehrsamkeit, Mathematik, Logik und Medizin einschlagende Werke geschrieben.