Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Ölsnitz“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 12 (1888), Seite 384
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Ölsnitz. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 384. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:%C3%96lsnitz (Version vom 14.04.2021)

[384] Ölsnitz, Stadt in der sächs. Kreishauptmannschaft Zwickau, an der Weißen Elster, Knotenpunkt der Linien Reichenbach-Eger und Zwickau-Ö. der Sächsischen Staatsbahn, 400 m ü. M., hat 2 Kirchen (darunter die sehr alte Jakobskirche), ein schönes Rathaus, eine Amtshauptmannschaft, ein Amtsgericht, bedeutende Plüsch- und Seidenteppich- und Korsettfabrikation, Fabriken für Gardinen, Kammgarn- und baumwollene Stoffe, Färberei, Druckerei, Kunst- und Dampfmühlen, Gerberei, Bierbrauerei, Viehmärkte und (1885) 6832 meist evang. Einwohner. In der Elster und deren Zuflüssen werden während 16–18 Wochen im Sommer Perlen gefischt. Nahe dabei das Dorf Voigtsberg mit 1706 Einw. und den Überresten des einst mächtigen Schlosses Voigtsberg, welches bis 1327 der Sitz der Vögte des Vogtlandes war, jetzt aber eine Strafanstalt für erwachsene weibliche Personen enthält. – Ö. ist eine sehr alte, angeblich im 6. Jahrh. von den Sorbenwenden erbaute Stadt, die früher den Vögten von Plauen, dann zu Meißen und später den Burggrafen von Nürnberg gehörte, bis sie 1410 an Sachsen zurückfiel. Vgl. Jahn, Chronik der Stadt Ö. (2. Aufl., Ölsn. 1872; neue Folge 1875).


Ergänzungen und Nachträge
Band 17 (1890), Seite 620
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[620]  Ölsnitz, 2) Dorf in der sächs. Kreishauptmannschaft Zwickau, Amtshauptmannschaft Chemnitz, an der Ölsnitz und der Linie St. Egidien-Stollberg der Sächsischen Staatsbahn, hat eine evang. Kirche, ein Schloß des Fürsten von Schönburg-Waldenburg, bedeutenden Steinkohlenbergbau, Strumpfwarenfabrikation, Dampfsäge- und Wassermühlen, Ziegelbrennerei und (1885) 8223 Einw.