Literarisches (Die Gartenlaube 1856/3)
[044] Literarisches. Die Verlagshandlung des hannöverschen Couriers, C. Rümpler, hatte einen Preis von 40 Dukaten ausgeschrieben für die beste ihr eingesandte Novelle. Zu Preisrichtern waren ernannt: Hr. Marggraf, Otto Müller, Th. Colschera. Sie haben einstimmig den ersten Preis dem Verfasser der „stillen Mühle“ zuerkannt, der versiegelte Zettel nannte „Elfried von Taura“. Den zweiten Preis erhielt „Anton und Cordelia“ von A. Schlönbach. Wir freuen uns um so mehr über dies Resultat, als beide Schriftsteller Mitarbeiter unserer Gartenlaube sind. Wir werden nächstens eine Novelle von Elfried von Taura bringen. Derselbe ist ein Landsmann von uns Sachsen, und nächstens wird bei Wolf in Freiberg von ihm erscheinen: „Friedrich der Freudige“, ein Heldenbild in freien Liedern, dessen Ertrag den Nothleidenden im Erzgebirge bestimmt ist. Der Held der Dichtung, bekannter unter dem Namen “Friedrich mit der gebissenen Wange“, ist der eigentliche Gründer des sächsischen Königshauses Wettin und sein reiches Leben ganz zum poetischen Stoff geeignet. Die erste Abtheilung ist Wartburg, die zweite Freiberg überschrieben. Sobald das Werk erschienen, werden wir ausführlicher darauf zurückkommen.