Lieder I–III (2)
Flöre wehn durch bunte säle ·
Trauerrufe dringen gell:
Als die düsteren choräle
Stimme spaltet jung und hell.
Sind voll kupfern blassen scheins ..
Da berührt er deine locken
Und hat deinen glanz mit eins.
Dass du in der zeit der grüfte
Komm und teil die grauen lüfte ·
Volles licht in meinen herbst!
›Geh ich an deinem haus vorbei
So send ich ein gebet hinauf
Als lägest du darinnen tot.‹
Wenn ich auf deiner brücke steh
Sagt mir ein flüstern aus dem fluss:
Hier stieg vordem dein licht mir auf.
Und kommst du selber meines wegs
Sich ohne schauder ohne gruss
Mit einem inneren neigen nur
Wie wir es pflegen zieht daher
Ein fremder auf dem lezten gang.
Darfst du bei nacht und bei tag
Fordern dein teil noch · du schatten ·
All meinen freuden dich gatten ·
Rauben von jedem ertrag?
Der du das erz aus mir schürftest ·
Der du den wein aus mir schlürftest –
Schaudr ich noch froh beim verlust?
Ob ich nun satt deiner qual
Zwing ich dich nieder im sarge ·
Treib ich ins herz dir den pfahl?