Letztes Schlachtfeld der Vandalen
LETZTES SCHLACHTFELD DER VANDALEN
Erspäht ihr durch die Nacht
Karthago’s Mondenglanz?
Dort triumphiert die Pracht
Der Griechen von Byzanz.
Daß wir dich lassen mußten,
Stern des Vandalenthums,
Perlen der Wüstenpußten!
O Schmerz, laß’ heut’ den Pfeil
Daß nicht mit Wehgeheul
Wir seinen Giftdorn kosten!
Hoch stand auf hohem Thurm
Der König Geiserich
Doch all’ sein Blitz erblich.
Nur Leichen schwemmt die Fluth,
Wrackvoll sind alle Riffe,
Das Meer ist roth von Blut –
Auf, König Gelimer,
Jetzt schmettr’ uns in die Schlacht –
Du flackerst vor uns her
Wie Fackelbrand zur Nacht!
An Flammenmuth und Wundern –
Es soll dein Königreich
Noch lange fortjahrhundern!
Schon saust der Feinde Schaar
Zerstich den Belisar,
O König Gelimer!
Ob auch der Göttersinn
In ew’gem Tod sich büßte:
Den Heldenstaub der Wüste!
Wirf ihn, den Belisar,
Und tritt ihm auf die Zähne –
Es ströme tausend Jahr’
*) Oder hieß er Mycerin, jener hochgesinnte
Egypterkönig? Ich weiß es nicht mehr genau...
nach Hermann von Lingg