Allgemeines Deutsches Kommersbuch:37

Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Seite 72, 73
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     6. Als Napoleon das vernommen, ließ er gleich die Stiebeln
kommen, die vordem sein Onkel trug. Diese zog der Bonaparte grau=
sam an, und auch der zarte Lulu nach den seinen frug.
 
     7. So in grauser Kriegesrüstung rufen sie in stolzer Brüstung:
„Auf, Franzosen, übern Rhein!“ Und die Kaiserin Eugenie ist besonders
noch diejenige, die ins Feuer bläst hinein.

     8. Viele Tausend rote Hosen stark nun treten die Franzosen eiligst
untern Chassepot, blasen in die Kriegstrompete, und beim Heere à la
tète
brüllt der tapfre Turiko.

     9. Deutschland lauschet mit Erstaunen auf die fränkschen Kriegs=
posaunen, ballt die Faust, doch nicht im Sack; nein, mit Fäusten, mit
millionen, prügelt es auf die Kujonen, auf das ganze Lumpenpack.

      10. Wilhelm spricht mit Moltk’ und Roone und spricht dann mit
seinem Sohne: „Fritz, geh hin und haue ihm!“ Fritze, ohne lang zu
feiern, nimmt sich Preußen, Schwaben, Bayern, geht nach Wörth und
hauet ihm.

     11. Haut ihm, daß die Lappen fliegen, daß sie all die Kränke
kriegen in das klappernde Gebein, daß sie, ohne zu verschnaufen, bis
Paris und weiter laufen – und wir ziehen hinterdrein.

W. Kreusler. 1870.


          76.     Anfang und Ende.     (III. 104.)

     Rasch und mit Nachdruck. Friedr. Silcher. 1857.

     1. Könnt ich Lö=wen=mäh=nen schütteln mit dem Zorn und Mut der
Ju=gend, wie ge=wal=tig wollt ich rüt=teln an des
Ta=ges blas=ser Tu=gend, an dem Trug der Fei=gen,
Mat=ten, wer will ih=re Na=men nen=nen?
[73] die der Vä=ter Hel=den=schat=ten nur als Lei=chen=schat=ten
ken=nen, nur als Lei=chen=schat=ten ken=nen.

     2. Eisen galt in meinen Tagen. Horch ich diesen Stundenweisern,
hör ich sagen, fragen, klagen: Eisern sei ich, übereisern, fern sei mir
das Los gefallen von den edlen Glanzmetallen, fern, o fern von jenen
allen, |: woraus seine Klänge schallen. :|

     3. Weg vom Silber denn, vom Golde! Hin, wohin die Weiser
weisen! Trage, wie dein Schmied es wollte, trage mutig durch dein
Eisen! Preis ihm, der es hat geschmiedet! Nimmer magst du würdig
preisen, nimmer, was die Welt befriedet, was die Welt erhält, das Eisen.

     4. O du Segensglanz des Pfluges, Gold der Ähren, Gold der
Reben! O du Blitz des Degenzuges, dam die Völkerzwinger beben!
Lebenhalter, Ehrenhalter, bestes Ding von besten Dingen, o ich könnte
tausend Psalter voll mit deinen Ehren klingen!

     5. Darum Preis dem Rauhen, Harten, Preis dem Menschenschirmer
Eisen! Mag vom Blanken, Feinen, Zarten sich ein andrer feiner preisen;
kann ich nur ein Fünkchen zählen in mir echter Männergluten, gönn
ich gern den weichen Seelen volle Weibersehnsuchtsfluten.

E. M. Arndt. 1856.


          77.     Für Kaiser und Reich.     (II. 36.)

     Marschmäßig. Ludwig Liebe. 1886.

     1. Laßt hoch die deut=sche Fah=ne wehn weit ü=bers deut=sche
Land, wo un=sers Wasgaus Ber=ge stehn bis hin zum Meeres=