Kurtzer Bericht und Erklärung diser in Kupffer gezeichneten SonnenUhr/ Cubus genandt

Textdaten
Autor: Georg Brentel
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Titel: Kurtzer Bericht und Erklärung diser in Kupffer gezeichneten SonnenUhr/ Cubus genandt
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Entstehungsdatum: 1609
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Erscheinungsort: Lauingen
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Quelle: Scans auf commons und im VD17 unter der Nummer 7691044L
Kurzbeschreibung: Beschreibung einer Sonnenuhr
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[1]

Kurtzer Bericht vnd Erklärung diser in Kupffer gezeichneten Sonnenvhr / Cubus genandt.

LAß bey eim Tischler oder Schreiner von guotem vesten Holtz ein Cubum bereyten / das ist / ein geviert Corpus von 6. gevierten gleichenseyten zusamen gesetzt. Aber hier nur 5. planicies oder seyten von nöhten sein / damit es oben offen / vnnd das Kupfferstuck möge hinein gepapt werden. Solle aber jede seyt diß Cubi innwendig inn der grösse sein als ein Figur / es sey gleich das Meridional oder Horizontal, welches alles ein ding ist. Doch sollen die zwo seyten / da hernach das Orient- vnd Occidental soll gepapt werden / etwas dicker sein als die andere seyten / damit auff die dicke derselben die 12. himlische Zeichen sollen gemacht werden / wie bey der Form diß Instruments zusehen. Darnach pappe das Horizontal an Boden deß Cubi, das Meridional gleich daran auffwarts / gegen vber das Septentrional, alßdann zu beeden seyten das Orient- vnd Occidental, nach anweisung der Figuren / damit alle Linien fleissig zusamen stossen vnnd vberein treffen. Darnach setz inn das Horizontal ein gerechten Compass, nach anleytung deß verzeichneten. Vber das soll in der mitte der zwo seyten Orient- vnd Occidental, zu oberst durch die Lini deß ♈[1] vnnd der ♎[2] ein subtiler Faden eingemacht werden / vnd inn die mitte desselben Fadens muoß ein Perlin geruckt vnd bestettiget werden. Also were diß Instrument zu seinem Gebrauch bereyt.

Volget von dem Nutz deß Cubi.

WAnn nun diß Instrument Waagrecht vnd Wassergleich / vnnd nach dem Compass gerecht angestelt: wirdt deß Perlins Schatten erstlich anzeygen / vnser gemeine Teutsche Stund / welche Lini gerad vnd sichtig / vnnd die Zahl der Stund mit grossen Ziffern oben vnd vnden bey beeden Tropicis, Cancri vnd Capricorni[3] zusehen.

Zum andern / weiset es die Planeten Stunden / welche mit zertheylten Linien fürgebildet / vnd die Zal von 1. der ordnung nach / biß auff 12. darbey stehet. Dise stunden auch deß Perlins Schatten anzeygt. So du nun wissen wilt / welcher Planet zu jeder Stund regiere / so gehe in diß volgend Täfelein / vnd suoch vornen an der lincken seyten herab / deinen Tag / darinn du solches begerst zuwissen / auff derselben Lini gerad hinauß / die gefunden Stund / so das Perlin gezeygt / alßbald wirst du oben in der höchsten Lini den regierenden Planeten finden. Zum Exempel: Am Sambstag beger ich zuwissen / was zwischen 7. vnd 8. Vhr für ein Planet regiere / suoche demnach den Sambstag / vnnd fahr in der Lini eben hinauß / biß ich 7. finde / so finde ich zu oberst verzeichnet ☽. sage demnach / daß von 7. biß 8. regiere der Mond. Wie in dem vnden verzeichneten Täfelin zusehen.

Zum dritten / gehen etliche zertheylte Linien / so jhren anfang nemmen im Meridional vnd Septentrional, wo der Horizont vnd die Mittags Lini einander durchschneyden / vnd gehen solche durchs gantze Instrumentlin hindurch. Diß seind die Linien der 12. himlischen Häuser / werden sonst genandt Circuli positionis, wie dann die Zahl jedes Hauß mit grossen Lateinischen Zahlen darbey stehet. Wo nun diß Perlins Schatten gesehen wirdt / im selbigen feld besehe die Zahl / so zu nechst bey der Lini steht / im selbigen Hauß vnd ort ist zurselben zeit die Sonn am Himmel.

Zum vierten / seind Linien / die gehen der zwerch nach durch diß Instrument: solche bedeuten die Linien der zwölff himlischen Zeichen oder die parallelos Æquatoris: darauß ist zusehen / in welchem deß Zodiaci himlischen Zeichen die Sonn jren lauff hat zu jeder zeit durch das gantze Jahr.

Wilt du nun wissen / inn welchem Zeichen die Sonn jhren lauff hat: auch wann sie in ein jedes derselben eintritt: so wol obs im Früling / Sommer / Herpst oder Winter ist / so nimb für dich gemelte Linien / so zu beeden seyten oben vnnd vnden vberzwerch durchgehen / vnd nimme in acht / ob der Tag zunemme / welches vom eingang der Sonnen inn ♉ biß zu außgang der ♊ oder anfang deß ♋ geschicht: oder abnemme / welches dann von dem eingang der Sonnen inn den ♋ biß zu ende deß ♐ sich begibt: dann sihe / wo der Schatten deß Perlins hin weißt: was dann für ein Zeichen zwischen derselben Linien oben an Rand gemahlt / inn demselben gehet die Sonn. Ob aber deß Perlins Schatten gerad ein Lini erraicht/ so wiß / daß die Sonn eben inn das Zeichen / so nechst an der Lini gemahlt / eintritt. Doch ist wol zumercken / ob die Sonn im auff- oder absteigen sey: darnach sich einer der Zeichen gebrauchen soll. Will kürtze halben beschlossen haben / vnd den Leser inn Gottes Gnaden beuelhen / Laugingen / den 23. Iulij Anno 1609.


Tag.
Sontag. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Freytag. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Mitwoch 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Montag. 12 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11
Sambstag 11 12 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Donnerst. 10 11 12 1 2 3 4 5 6 7 8 9
Dinstag. 9 10 11 12 1 2 3 4 5 6 7 8
Nacht.


Georg Brentel Maler vnd Burger daselbsten.

Anmerkungen (Wikisource

  1. Steinbock
  2. Waage
  3. Wendekreise des Krebses und des Steinbocks