Textdaten
Autor: Joachim Ringelnatz
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Titel: Kunstgewerbe
Untertitel:
aus: Gedichte dreier Jahre,
S. 17
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1932
Verlag: Ernst Rowohlt Verlag
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Erscheinungsort: Berlin
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Originalherkunft:
Quelle: UB Bielefeld
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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KUNSTGEWERBE


Ein blauer Hund mit gelben Ohren
Wurde in einem Atelier geboren.
Weil er naturfremd originell
Wie jene Mutter war, die ihn gebar,

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Vermehrte er sich populär sehr schnell

Und brachte Geld, und viel sogar.

Ein andres Suchweib, gleichfalls von Beruf
Originell, erdachte sich und schuf
Aus Ton ein Mäus'chen, witzig, zart und schlicht,

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Sehr künstlerisch; das reüssierte nicht.

Bis wahre Künstler es entdeckten
Und kauften von sechs Exemplaren vier.
Worauf die andern zwei entsetzlich heckten.
Nun seh ich überall dies Mäusetier.

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Es glotzt, es kotzt mich an aus Gips,

Aus Bronze, Ton. Ein Mäuseplagenippes.

Ich bitte dich: Wenn ich dereinst mal sterbe,
Tu meine Asche nicht in Kunstgewerbe.



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