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Textdaten
Autor: Friederike Brun
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Titel: Kronenburg am Sunde
Untertitel:
aus: Gedichte, S. 100–101
Herausgeber: Friedrich von Matthisson
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1795
Verlag:
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Erscheinungsort: Zürich
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Originalsubtitel:
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Quelle: Scan auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[100]
       Kronenburg am Sunde.


Des Abends Purpur sinkt in den Hain herab,
Am Meeresstrand steht herrschend die Festung da;
     Dumpf rollt die Wog’ an des Ufers Kiesel;
     Kulla steht schaurig im Duft der Ferne [1].

5
Der Dolen Heer umschwärmet den grauen Thurm,

Laut schreiend streift die Möve der Wogen Haupt;
     Der Sturm verhallt in den Felsengängen,
     Rasselnder Ketten Getön erklirret.

[101] Die Dämmrung schwebet leis’ auf des Meeres Schooß.

10
Die Woge thürmt sich hoch ans Gestad’ empor –

     Es sinkt die Wolke – das Meer steigt brausend;
     Trübe verlischt der Gestirne Fackel.

Des Pharos Flamm’ entglimmet auf Kullas Höh’;
Sie wehet schwankend unter des Sturms Geheul,

15
     Das lauter tobt und des bangen Schiffers

     Aengstlichen Flehens verhöhnend spottet.

Das Seegel reißt, und krachend entstürzt der Mast;
Es siedet das Meer und gürtet mit Schaum den Fels;
     Das Schiff zerschellt an der schroffen Klippe –

20
     Wehklag’ ertönt in des Dunkels Grausen.



  1. *) Kulla, eine hohe Gebirgkette der Provinz Schonen in Schweden, die sich bis ans Meer erstreckt, und dort ein höchst mahlerisches Felsufer bildet. Auf der Stirn einer vorragenden Klippe steht ein Leuchtthurm.