« Friedrich Merkel Buch der Lieder (1827) Abenddämmerung »
Für eine seitenweise Ansicht und den Vergleich mit den zugrundegelegten Scans, klicke bitte auf die entsprechende Seitenzahl (in eckigen Klammern) am linken Seitenrand.
Textdaten
Autor: Heinrich Heine
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Krönung
Untertitel:
aus: Buch der Lieder, Die Nordsee, Erster Cyklus, S. 309–310
Herausgeber:
Auflage: 1
Entstehungsdatum: 1825–1826
Erscheinungsdatum: 1827
Verlag: Hoffmann und Campe
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Hamburg
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans der Ausgabe 1827 auf den Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]

[309]

Erster Cyklus.

I.

Krönung.

Ihr Lieder! Ihr meine guten Lieder!
Auf, auf! und wappnet Euch!
Laßt die Trompeten klingen,
Und hebt mir auf den Schild

5
Dies junge Mädchen,

Das jetzt mein ganzes Herz
Beherrschen soll, als Königin.

     Heil dir! du junge Königin!

     Von der Sonne droben

10
Reiß’ ich das strahlend rothe Gold,

Und webe d’raus ein Diadem
Für dein geweihtes Haupt,
[310] Von der flatternd blauseid’nen Himmelsdecke,
Worin die Nachtdiamanten blitzen,

15
Schneid’ ich ein kostbar Stück,

Und häng’ es dir, als Krönungsmantel,
Um deine königliche Schulter.
Ich gebe dir einen Hofstaat
Von steifgeputzten Sonetten,

20
Stolzen Terzinen und höflichen Stanzen;

Als Läufer diene dir mein Witz,
Als Hofnarr meine Phantasie,
Als Herold die lachende Thräne im Wappen,
Diene dir mein Humor.

25
Aber ich selber, Königin,

Ich kniee vor dir nieder,
Und huld’gend, auf rothem Sammetkissen,
Ueberreiche ich Dir
Das bischen Verstand,

30
Das mir aus Mitleid noch gelassen hat

Deine Vorgängerin im Reich.