Kleiner Briefkasten (Die Gartenlaube 1896/3)
[52] L. Zr. in Rostock. Sie stellen als einer der ältesten Abonnenten der „Gartenlaube“, der im Besitz von 32 Jahrgängen unsres Blattes sich befindet, an uns die Anfrage, wer wohl der älteste Abonnent der „Gartenlaube“ sei. Die Beantwortung dieser Frage kann nur durch unsre Leser erfolgen. Die ältesten Abonnenten würden diejenigen sein, welche die „Gartenlaube“ seit ihrer Begründung, also seit 1853 halten. Selbstverständlich würde es uns herzliche Freude bereiten, so alte und treue Freunde mit Namen kennenzulernen.
G. W., Rotenburg i. H. Wir danken Ihnen für Ihre gefl. Mitteilung, die uns einen neuen Schleichweg eines alten Geheimmittelkrämers enthüllt hat. Vor „Dr. Dressels Nervenfluid“ ist schon oft und viel, auch in der „Gartenlaube“, gewarnt worden, und es macht das Mittel nicht besser, daß der Herr „Dr.“ es zur Abwechslung einmal nicht direkt anpreist, sondern als Strohmann einen Herrn in Leipzig-Connewitz vorschiebt, an welchem das „Nervenfluid“ angeblich Wunder gewirkt haben soll. Das Nervenfluid ist nach einer früheren Bekanntmachung des Karlsruher Ortsgesundheitsrats ein mit Menthol versetzter alkoholischer Auszug der Arnikablüten. Es ist demnach lediglich eine neue Auflage des Roman Weißmannschen Schlagwassers, vor dem ebenfalls schon vielfach gewarnt worden ist. Sie haben also sehr wohl gethan, daß Sie, ehe Sie sich weiter einließen, erst Erkundigungen bei der „Gartenlaube“ einzogen.