Klagen und Tröstung
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Klagen und Tröstung.
Schwarze Aeuglein, hell und klar,
Sagt, was hab’ ich euch gethan,
Daß ihr mich so schwer verwundet? –
„Thöricht sprichst du ganz und gar;
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Schau uns nur noch länger an,Und du fühlst dich bald gesundet.“
Liebes Mündlein, rosenroth,
Weißt du nicht, daß tiefen Schmerz
Mir dein Lächeln stets bereitet? –
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„Stille doch von deiner Noth;Eitel Freude wird dem Herz,
Was zuerst ihm schien verleidet.“
Süße Rede, sanft und mild,
Schweig, ich bitte, sonst das Herz
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Muß in Liebe mir vergehen. –„Liebes Närrchen, werd’ nicht wild;
Stirbt das Herz in Liebesschmerz,
Wird in Lieb’ es auferstehen!“ –
F. W. Carove.