Klagelied eines deutschen Dichters

Textdaten
<<< >>>
Autor: Gustav Schwab
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Klagelied eines deutschen Dichters
Untertitel:
aus: Gedichte. 1. Band, S. 120
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1828
Verlag: Cotta
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Stuttgart und Tübingen
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]
[120]

Klagelied eines deutschen Dichters.

Wohl euch, so lang ihr etwas werdet,
Und eure junge Kraft erprobt:
Man rühmt euch, wie ihr euch gebärdet,
Man findet’s löblich, wenn ihr tobt.

5
Doch weh, wenn etwas ihr geworden,

Wenn ausgegohren eure Kraft;
Wenn in der ächten Sänger Orden
Mit Ruh’ und Tiefe nun ihr schafft.

O wie alsdann man euer Dichten

10
Mit einem andern Stabe mißt,

Dann will euch jeder Knabe richten,
Der immer wird und niemals ist.

Dann seyd ihr, wie der Sclav’ in Ketten:
Er thue recht – wen kümmert das?

15
Doch nichts kann vor dem Grimm ihn retten,

Wenn er nur Einmal sich vergaß.

So – schafft ihr Großes, schafft ihr Aechtes?
Das ist ja nur verdammte Pflicht!
Doch machet Einmal nur nicht Rechtes:

20
Das duldet, das verzeiht man nicht.


Drum seufzt, wer Stümper ist gewesen,
Und nicht mehr ist: o wär’ ich’s noch!
Dann würde mich mein Deutschland lesen,
Und die Kritik, sie riefe: Hoch!