Textdaten
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Autor: Ernst Meier
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Titel: Kinder-Märlein
Untertitel:
aus: Deutsche Volksmärchen aus Schwaben, S. 294
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1852
Verlag: C. P. Scheitlin
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Erscheinungsort: Stuttgart
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Originalherkunft:
Quelle: Google und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[294]
87. Kinder-Märlein.

Der Reiter reit’t a Rößle,
In Stuttgart steht a Schlößle,
In Stuttgart steht a Guckehaus,
Gucket drei schöne Jungfere raus.

Die ein’ spinnt Seide,
Die ander wickelt Weide,
Die dritt spinnt en rothe Rock
Für den liebe Herregott.

Sitzt a Kindle an der Wand,
Hat a Gakele (Ei) in der Hand,
Möcht’s gern eßa,
Hat kei Meßer.

Fällt a Meßer oba runter,
Schlägt em Kind sei Aermle runter;
D’ Magd geht zum Balbierer;
’s ist Niemand zu Haus.

D’ Katz kehrt d’ Stuben aus,
D’ Maus trägt de Kutter naus,
Sitzt e Gokeler auf em Dach,
Der hat se halba z’kropfet glacht.

Anmerkung des Herausgebers

[321] 87. Kinder-Märlein. Aus Groß-Heppach, Brackenheim, und sonst sehr bekannt. Vgl. in meinen schwäbischen Kinderreimen die Reiterliedchen Nr. 14. 15. 66; und ähnliche Kindergeschichten daselbst, Nr. 38-40. – In einer schriftlichen Mittheilung aus Stuttgart lautet der Schluß des obigen Märleins:

Fällt a Meßerle oba rab,
Schlägt em Kindle ’s Aermle rab;
D’ Magd geht zum Balbierer,
’s ist Niemand daheim;
D’ Katz kehrt d’ Stub aus,
D’ Vögel traget da Kutter naus,
Sitzt a Täuble auff-em Dach,
Des sich halba kropfig lacht.