Textdaten
Autor: Władysław Tarnowski
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Titel: Kennst du die Rosen
Untertitel: Lied für eine Singstimme, mit Begleitung des Pianoforte, gedichtet und componirt und seinem Freunde Profesor Angelo von Gubernatis Zugeeignet von L. Tarnowski.
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Verlag: J. Gutmann
Drucker: Garbrecht in Leipzig
Erscheinungsort: Wien
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[3]

„Kennst du die Rosen“

L. Tarnowski.


Kennst du die Rosen, die Rosen, die an Gräbern blühn?

[4]
Kennst du die Kohlen die im Busen glühn

Kennst du die Kohlen Die im Busen glühn?
Kennst du die Thräne die im Lächeln weint.

5
Kennst du die Sonne die in Kerkern scheint.
[5]
Du kennst sie nicht so kannst du weiter gehn.

Mein Lied o Kind das wirst du nicht verstehn!

[6]
Kennst du den Undank der wie eine Schlange

das Herz umschlingt dass es halb todt und bange, bange.

10
Kennst du der Trennung unsichtbares Gift?

Kennst du den Blitz! der in zwei Herzen trifft!

[7]
Du kennst sie nicht so kannst du weiter gehn.

Mein Lied o Kind das wirst du nicht verstehn.
Zieh hin! und [8] nimm des Harfners stillen Segen beglückend bleibe glücklich hold und rein!

15
und sollte einst auf deinen ebnen Wegen ein schwarzes Unglück grausam harren dein.

Dann komm zu mir du brauchst nicht weiter gehn,
denn [9] dann o Kind wirst du mein Lied verstehn!
Dann komm zu mir du brauchst nicht weiter gehn!
Dann, dann o Kind! wirst du mein Lied verstehn!

20
Wirst du mein Lied verstehn, wirst du mein Lied verstehn!