Textdaten
Autor: Ludwig Thoma
unter dem Pseudonym
Peter Schlemihl
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Titel: Karneval
Untertitel:
aus: Zeitschrift „Simplicissimus“
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 27. Januar 1903
Verlag: Albert Langen
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Erscheinungsort: München
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: „Simplicissimus“
Jg. 7, 1903, H. 44 (PDF), S. 346
Kurzbeschreibung:
Siehe auch Karneval, Fastnacht und Fasching
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
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Bearbeitungsstand
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Karneval


Väter, hört mich, Mütter, hört die Mahnung,
Jetzt kommt wieder jene Zeit – versteht! –
Wo so manche Tugend ohne Ahnung
Der Besitzerin abhanden geht.

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Beute suchend schleicht umher das Laster;

Wer ist sicher, daß ihm nichts geschieht,
Wenn man jetzt der Busen Alabaster
Und beim Hofball auch die Nabel sieht?

Von den Blicken kommt es zur Berührung,

10
Irgendwo zu einem Druck der Hand,

Und so manches Mittel der Verführung
Sei aus Scham hier lieber nicht genannt!

Wenn an hochgewölbte Männerbrüste
Sich das zarte Fleisch der Mädchen drängt,

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Regen sich von selbst die bösen Lüste

Und was sonst damit zusammenhängt.

Darum Eltern, wenn die Geigen klingen
Und die Klarinette schrillend pfeift,
Hütet eure Tochter vor den Dingen,

20
Die sie hoffentlich noch nicht begreift!


 Peter Schlemihl