Textdaten
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Autor: Conrad Ferdinand Meyer
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Titel: Kaiser Friedrich der Zweite
Untertitel:
aus: Gedichte, S. 239–240
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1882
Verlag: Verlag von H. Haessel
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Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer: {{{ÜBERSETZER}}}
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Quelle: Google-USA* und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[239]
Kaiser Friedrich der Zweite.

In den Armen seines Jüngsten
Phantasirt der sieche Kaiser,
An dem treuen Herzen Manfreds
Kämpft er seinen Todeskampf.

5
Mit den geisterhaften, blauen

Augen starrt er in die Weite,
Während seine fieberheiße
Rechte preßt des Sohnes Hand:

„Manfred, lausche meinen Worten!

10
Drüben auf dem Marmortische

Mit den Greifen liegt mein gültig
Unterschrieben Testament.

Eine Kutte, drin zu sterben,
Schenkten mir die braven Mönche,

15
Daß ich meine Seele rette

Trotz dem Bann des heil’gen Stuhls.

Manfred, meines Herzens Liebling,
Laß den Herold auf den Söller
Treten und der Erde melden,

20
Daß der Hohenstaufe schied.


[240]
Manfred mit den blonden Locken

Sarge prächtig ein die Kutte,
Führe sie mit Schaugepränge
Nach dem Dome von Palerm!

25
Weißt du, Liebling, das Geheimniß?

Diese Nacht in einer Sänfte
Tragen meine Sarazenen
Sacht mich an den Strand des Meers.

Meiner harrt ein schwellend Segel.

30
Auf des Schiffes Deck gelagert,

Fahr’ entgegen ich dem Morgen
Und dem neugebornen Strahl.

Fern auf einem Vorgebirge,
Das in blaue Flut hinausragt,

35
Steht ein halb zertrümmert Kloster

Und ein schlanker Tempelbau.

Zwischen Kloster und Rotunde
Schlagen wir das Zelt im Freien.
Selig athm’ ich Meer und Himmel,

40
Bis mich Schlummer übermannt.“