Textdaten
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Autor: Johann Karl Wilhelm Geisheim
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Titel: Künstlers Heimath
Untertitel:
aus: Gedichte, Zweites Bändchen.
S. 67–68
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Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1839
Verlag: Josef Max & Komp.
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Erscheinungsort: Breslau
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Quelle: Commons, Google
Kurzbeschreibung:
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[67]
Künstlers Heimath.


Künstlers Heimath suchet ihr
Meist in weiter Ferne;
Setzet sie wohl gar hinauf
In das Land der Sterne.

5
Auf dem nackten Helikon

Denkt ihr ihn auch gerne.
Gleich, als wenn er dort aus Nichts
Leben schaffen lerne.

Fein bequem ist diese Art,

10
Künstler hoch zu ehren.

Als wenn über diese Welt
Sie erhaben wären;
Nektar und Ambrosia
Nur sei ihr Begehren,

15
Und die Welt sei viel zu arm,

Um sie wohl zu nähren.

Dank, daß sie nur Menschen sind,
Welche gute Götter
Gnädiglich herabgesandt

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Als des Himmels Retter;

Künstlers Heimath baut in Luft
Nur der kahle Spötter;
Denn es trinkt und schmaust die Kunst
Trotz dem dicksten Vetter.

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Künstlers Heimath ist darum

In jedwedem Keller;
Seines Äthers reiner Geist
Steigt draus um so heller.
Gern auch nimmt er menschlich Platz

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Am gespickten Teller,

Und zum Schwung’ der Fröhlichkeit
Springt der letzte Heller.

Doch die Tafel und das Glas
Muß die Liebe kränzen.

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Freundschaft muß den Becher ihm

Und die Lust kredenzen;
Licht muß fröhlich um ihn her
In dem Saale glänzen,
Und der Tischgenossen Glück

40
Zum Komet ihn schwänzen.


Seine Heimath, wo er geht,
Wo er steht, ist Freude.
Die Natur, wenn er sich zeigt,
Prangt im Rosenkleide,

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Die Entzückung, um ihn her

Ist sein Hausgeschmeide;
Hoch zur Heimath wölbt sich ihm
Seines Ruhms Gebäude.